Designpreis Rheinland-Pfalz für die Möbelserie mit Herz
smart, leicht & erfrischend einfach „... ob solitär oder im Ensemble, jenseits von Trends und Mode sind die Möbel der Serie poe. in ihrer zeitlosen Ästhetik eine Hommage an die Ursprünge des Möbelbaus“ (Gregor + Barbara Sommer)
Mit dem Anspruch junge, unkomplizierte und materialgerechte Möbel aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz zu entwickeln, entstand die Idee zur neuen Serie poe. Neben Kriterien der Gestaltung lag das Augenmerk auf einer kostengünstigen Fertigung und erkennbaren Wertigkeit. Verwendete Materialien sind feine und dennoch robuste Hölzer: schlichter Ahorn, feurige Kirsche, edler Nussbaum sowie helle Esche mit dunklem Kern.
Klare präzise Formen, sichtbare Konstruktionen gepaart mit der einzigartigen Haptik ausgesuchter Hölzer sind prägend. Die einzelnen Objekte, formal aufeinander abgestimmt, erlauben in ihrer minimalen und zurückhaltenden Formensprache kreative Kombinationen mit den verschieden Stilrichtungen des Interieurs.
Neue speziell entwickelte, werkstoffgerechte Verbindungstechniken ermöglichen die leichte und sehr grazil wirkende Verwendung des Materials bei hoher Belastbarkeit. Die Oberfläche, fein geschliffen ist je nach Holzart unbehandelt oder mit einem Firnis aus Öl bzw. Wachs versehen.
Begründung der Jury
Massives Holz und doch so leicht ...
Das Stuhl-/Tischkonzept von Barbara und Gregor Sommer besticht durch seine augenscheinliche Schlichtheit, die Finesse liegt im Detail. Unaufgeregte Handwerklichkeit ist bei diesem Möbelkonzept mit bedingungsloser Konsequenz gepaart – bis in jede Einzelheit. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Klassische Holzverbindungstechniken: Zapfen, Verkeilen, Graten, die Fertigung mit modernster Technik ist gradlinig und präzise.
Das Material Holz zeigt sich in seiner ursprünglichsten Form – es ist massiv. Die Oberflächen bleiben je nach Holzart unbehandelt, sind geölt oder gewachst – ein Genuss für die Sensorik – „die Möbel fühlen sich einfach gut an“. Trotz reduzierter Sitzflächen sitzt man entspannt und komfortabel. Hocker, Bank, Stuhl, Tisch – eine proportional und funktional ausgewogene Produktfamilie, in der jedes Teil spielerisch seinen Platz einnimmt, frei von Hierarchien. Die Möbel sind von schlichter Eleganz und erinnern doch gleichzeitig an ländliche Glückseligkeit.
(Karin Bille)
Auszüge aus der Dokumentation
„Im Handwerk ist oft der Produzent gleichzeitig auch der Gestalter und Vermarkter – sozusagen alles aus bzw. in einer Hand. Umso größer sind der Anspruch und die Bedingungslosigkeit, mit der ein Handwerker an sein Produkt herangeht. Er kennt alle Facetten seiner Produktentwicklung von der ersten Idee bis zur Marktreife. Er hat alle Höhen und Tiefen in erster Reihe durchlebt, hat an jedem Detail gefeilt, bis Material, Fertigung Funktion und Form in einem optimalen Zusammenspiel stehen.“(Karin Bille)
„Gelten noch alte Design-Tugenden wie Langlebigkeit, Beständigkeit und Qualität? Welche Chance hat materialgerechte Gestaltung? Haben Gestalter noch das Potenzial eigenständig Themen zu setzen und authentische Entwürfe zu schaffen? Oder sind sie längst abhängig vom Marketing, das ihnen Ziele setzt, das eine Taktzahl vorgibt und einen vermeintlich erfolglosen Ansatz schon ad acta legt, bevor er sich vielleicht doch als relevant beweisen kann?“ „.....oft sind es die Designer selbst, die dazu neigen, ihre Disziplin auf die Rolle als Wirtschafts- und Standortfaktor zu reduzieren. Das aber nimmt dem Design die Schärfe, die Brillanz und liefert es der Beliebigkeit aus.“ (Lars Quadejacob)